Bilanz:
Nach nervenaufreibenden, zwischenmenschlich zeitweise spannungsgeladenen, im Ergebnis jedoch sehr ordentlichen Demoaufnahmen im Kugelphone-Studio sollte das Tommy-Weissbecker-Haus einen würdigen Rahmen für die von uns selbst organisierte Demo-Release-Party bilden. Damit verbunden war ein enormer finanzieller und arbeitstechnischer Aufwand, der sich im Nachhinein jedoch einigermaßen gelohnt hat. Mit Ultimate Purity und v.a. mit Shortage konnten Bands verpflichtet werden, die zusammen mit uns ein abwechslungsreiches Billing versprachen. Die Voraussetzungen schienen zudem sehr günstig: Insgesamt brachten alle drei Bands mehr als 3000 Flyer unter die Leute, Dutzende von Plakaten wurden an strategisch wichtigen Punkten in Berlin geklebt, Anzeigen in einschlägigen Veranstaltungs-Magazinen geschaltet und der Gig eine Woche vorher bei einem Konzert vor rund 300 Leuten angesagt. Zudem lief an diesem Abend nicht wirklich etwas vergleichbares dieser Art. Warum dennoch nur etwa 130 zahlende Gäste, die fast ausschließlich Leute aus dem Dunstkreis der einzelnen Bands stammten, den Weg ins TWH fanden, bleibt eines der ungelösten Rätsel dieser Stadt. Das demonstrativ zur Schau gestellte "Wir-sind-nur-wegen-unserer-Band-hier" einzelner Fangruppen war uns hingegen nicht völlig neu. So spielten die drei Bands in erster Linie vor ihren eigenen Kumpels, wobei sich unsere Leute nicht lumpen ließen und uns einen doch recht fetzigen Auftritt bescherten. Darüberhinaus war der Backstage-Raum ständig voll mit irgendwelchen fremden Leuten und das Bier dementsprechend schnell alle. Das anschließende Zechgelage im Trinkteufel mit dem harten Kern unserer Freunde entschädigte jedoch ausgiebig für vorangegangene Mühen und manche Ärgernisse.

Bilanz:
Da waren wir also nur noch zu dritt und sollten auf Janas Abschiedsparty auftreten, da sie Berlin den Rücken zukehren und für ein Jahr nach Amerika gehen wollte. Also fragten wir kurzerhand ein paar Leute, ob sie nicht Lust hätten, uns zu unterstützen, wobei sich dann auch gleich 5 bereit erklärten, einige Songs zuübernehmen. So sangen unsere Proberaum-Freunde von "So fucking what?!" Christian und Matthias "Take What You Can" und "Trapped", Heiko unterstützte unseren Christian bei "I Don't Care", Sascha brüllte die Strophe von "Infiltration" und Mattiübernahm das gute alte Cover von "Die, Die My Darling" - den Song, den Jana auf Konzerten mit am liebsten hörte (und der dementsprechend oft angespielt wurde). Den Rest der Songs sang dann Christian so gut es ging. Zumindest optischüberkam einige Leute das SE-Fieber, es wurde viel rumgealbert, Reik bekam "verloren geglaubten Hut" (Zitat Stefan) wieder und allet war jut.
Nach einer kurzen Pause gabs im Anschluss an das Konzert noch eine fetzige HipHop-Freestyle-Session mit als uns als Musikanten und Sascha und Beuge an den Mikros. Irgendwann gesellte sich noch Riko hinzu, wir jammten ein bisschen umher und spielten am Ende dann noch ein letztes Mal "Not My God" mit ihm. Den Abschluß bildete dann eine nicht-enden-wollende Version von "Eins, Zwei, Drei, Vier" in Dreier- (und als Stefan irgendwann keine Lust mehr hatte) und Zweierbesetzung, bis dann keiner der verbliebenen Tanzwütigen nicht mehr einzählen wollte und es damit endgültig Ruhe von seiten der Bühne gab. Insgesamt also ein sehr entspannter familiärer Abend im geliebten WB13, welcher der Nachwelt sowohl auf Video als auch auf CD erhalten bleibt.