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Erlebnisbericht
(geschrieben vom Tempelhof-Titan)

11.09.2004 - Feuerwache - Berlin
+ Throat Club, Boing, Pariah


Der Daniel kam mal wieder zu spät, aber diesmal machten wir uns keine Hektik und ließen uns mit dem Aufbruch sogar noch etwas Zeit. Während der Fahrt benachrichtigten wir Pete von der bevorstehenden Verspätung - der war natürlich schon voller Vorfreude auf das duftende Auto (denn auch diesmal war natürlich der Amon Amarth Dufthammer wieder am Start) überpünktlich im WB.
Die Fahrt war dementsprechend auch wieder richtig geil und die meiste Zeit waren wir auch richtig krass mit laut böser Mucke und offenem Fenster. Nur wenn´s drauf ankam und irgendwelche geilen Ollen am Auto vorbeiliefen, musste natürlich immer gerade ne Pause kommen.
dufthammer
Original Dufthammer

Aber mindestens vor der Feuerwache war Daniel dann noch mal so richtig krass und zeigte einen perfekten 1800 Richtungswechsel unter vollkommener Missachtung der durchgezogenen weißen Linie und bei nahendem Gegenverkehr. Dummerweise guckte niemand zu - so waren wir mal wieder nur für uns krass.

In der Feuerwache zeigten wir dann nur kurz unsere Anwesenheit, denn wir hatten ja vor, nochmal bei Kai vorbeizuschauen, der erst wenige Stunden zuvor (zusammen mit Daniel per Telefonkonferenz) das perfekte Intro herausgesucht hatte. Da in der Feuerwache auch noch nicht wirklich was los war, zogen wir dann auch gleich weiter. Aus Faulheit entschieden wir uns, das Auto zu nehmen, obwohl Daniel der Meinung war, man könne zu Kai auch laufen. Dies stellte sich dann aber als Irrtum heraus und so waren wir alle froh, doch gefahren zu sein.

poser
Intro-Gepose
Daniel hatte bereits die ganze Zeit von dem neuen Intro geschwärmt und so waren meine Erwartungen auch dementsprechend hoch. Doch bei Kai angekommen guckten wir uns zuerst die Aufnahmen vom Subconscious-Auftritt letzte Woche auf dem Undercore an (Bericht dazu gibts hier). Da durfte ich auch endlich die böse Verspieler-Stelle im neuen Song genau betrachten. Und das sah echt lustig aus, wie nacheinander Christian und Pete immer näher zum Schlagzeug rückten, den Pröhl hilfesuchend und flehend anschauend. Da musste ich heute doch mal genau drauf achten und ich fragte mich, wie das letzte Woche bloß komplett an mir vorbeigehen konnte.

Dann war es aber endlich so weit und alle hielten den Atem an, als Kai das von ihm bereits fertig geschnittene Intro anspielte. Doch als es dann endlich losging und auch alle eifrig am Posen auf Couch und Sessel waren, stürzte der Mac erstmal ab - hoffentlich kein schlechtes Zeichen. (Ey, der Mac ist nicht abgestürzt! Wie sollte er auch, da läuft OS X drauf. Mein krass geschnittenes Intro Soundfile hatte nur nen Hänger und blieb beim abspielen plötzlich stehen ... 20 sekunden später war das Problem gelöst. Ganz Mac like eben. - Anm. Kai)  Als er dann wieder lief, hörten wir uns das Intro dann komplett an und ich muss sagen, dass es all meine Erwartungen erfüllte: ein richtig geiles Bollo-Klassik-Intro mit fett Chor und Spannungsaufbau - so richtig was zum Rumlaufen und Hof markieren. Das entschädigte dann auch dafür, dass Kai nichts zu naschen da hatte, sondern nur Kaffee.
Mit fettem Intro im Gepäck kehrten wir dann zur Feuerwache zurück und natürlich machte Daniel wieder seine mächtige Drehung. Dort angekommen, checkten wir dann erstmal den Bandraum. Der war ganz bequem, leider gab es nur kein Licht. Jedenfalls brauchten wir ne viertel Stunde um den Schalter zu finden. Pete war es letztendlich, der dann Licht ins dunkel brachte, als sich Daniel schon resigniert auf die Suche nach Hilfe gemacht hatte. Im Hellen sah der Raum gar nicht einladend aus und auch die bequeme Couch verlor sofort ihren Reiz und ich stellte mich lieber hin. Gut, dass Pete einen Staubsauger entdeckt hatte, mit dem er auch gleich etwas Ordnung schaffte.

Wenig begeistert hörten wir den Soundcheck der ersten Band, hinter der doch auf dem Flyer so verheißungsvoll das Wort "Metalcore" stand. Und wir hatten uns alle gewundert warum die keiner von uns kannte, obwohl die auch aus Berlin waren - aber es war ja auch nur ein Soundcheck. Als die dann fertig waren wurde jedenfalls erstmal Slayer aufgelegt und wir machten uns auf in Richtung Bühne. Von der ganzen angekündigten WB-Crew war noch nichts zu sehen, aber es war ja auch noch Zeit und bis jetzt war ja noch nicht mal die Band komplett. Christian traf dann aber bald ein und ich übergab ihm feierlich seine Getränkemarken, während die anderen auf der Suche nach Nahrung waren und beschlossen, die nächstgelegene Tankstelle, derer es gleich zwei gegenüber gab, aufzusuchen. Drinnen wurde es langsam voller, nur an bekannten Gesichtern fehlte es. Die Slayer-CD war auch zu Ende und ich machte mich auf nach draußen. Da standen sie dann alle, die ganze WB13-Crew, es waren glaub ich sogar noch mehr Leute als sich angekündigt hatten. Trotz des ernüchternden Soundchecks wollte ich die erste Band nicht verpassen und so ging ich auch bald schon wieder rein.
Als die erste Band anfing, war die Feuerwache rappelvoll und ich hatte Mühe, von hinten überhaupt etwas zu sehen. Meine Erwartungen an die Darbietung waren sehr gering, weshalb mich die Band dann positiv überraschte und ich ging weiter nach vorne um mir das Spektakel anzugucken. Nach ein paar Liedern hatte ich dann aber doch genug und wandte mich ab zum Backstageraum, wo sich Daniel und die anderen auf ihren Auftritt vorbereiteten.

Die erste Band war dann auch bald fertig und Subconscious machten sich auf der Bühne breit. Ich legte meinen extra für dieses Konzert schnell noch ausgedruckten Subconscious-Lyrics Spickzettel vorne an den Bühnenrand, musste aber leider feststellen, dass ich Schriftgröße 6 so niemals entziffern könnte - naja nächstes Mal muss ich dann etwas größer drucken oder besser noch auswendig lernen, so wie Kai. Das Inro ertönte und die Leute strömten zur Bühne. Der übliche Sicherheitsabstand von 5 Metern wurde stark unterschritten, es waren maximal 2 - ob das vielleicht am Intro lag? (Vielleicht hätte ich mal ordentlich meinen Hof markieren sollen.) Der Übergang zum ersten Song klappte jedenfalls einwandfrei und das obwohl es nie geprobt wurde - seit wann gibt es denn sowas? Ich ging dann auch gleich ordentlich ab und war damit nicht der Einzige, auch wenn die anderen sich ein bisschen mehr Zeit ließen. Der kleine Raum vor der Bühne wurde jedenfalls zwischenzeitlich voll ausgenutzt. Besonders gespannt war ich auch auf den neuesten Song und diesmal würde mir nichts entgehen. Ich ließ Christian nicht aus dem Auge und wartete nur auf die hilflosen Blicke Richtung Daniel, wenn ihm wieder die Melodie entfallen würde. Aber nichts passierte und das neue Meisterwerk wurde zum ersten Mal auch als solches vorgetragen. Bei "From The Ashes" durfte ich dann auch ran, den Text konnte ich sogar ohne Zettel. Ich lieferte mir einige Duette mit Kai, was auf jeden Fall sehr geil war, auch wenn ich nicht weiß, wie es sich angehört hat. Insgesamt war es ein sehr gelungener Auftritt und es kam auch gut beim Publikum an - auch wenn einige vorzeitig den Raum verließen, aber an diesem Abend waren ja auch sehr viele Musikgeschmäcker vertreten.

Nachdem Subconscious die Bühne geräumt hatten, versuchten Kai und ich einen Platz für den Merch klar zu machen. Leider waren beide Tische voll belegt, aber die Leute von Boing machten gerne noch etwas Platz für uns. Irgendwie wollte aber kaum jemand was kaufen, obwohl ich wieder lautstark Rumkrakeelte. Immerhin unterhielt ich mich dabei nett mit dem Boing Sänger. Die hatten richtig geile Shirts, das eine knallgelb, das andere hellblau und auf beiden ein cooler Elefant mit trommelndem Kind - waren aber leider nur Girlies, aber ich hatte eh nicht genug Geld mit. Außerdem gab es eine Liste in der Interessierte ihre Email-Addresse eintragen konnten, da waren sie uns wohl weit voraus. Der Boing Sänger erbarmte sich dann auch und bot uns einen Euro plus Boing Button für den Sampler, der eigentlich zwei Euro kostet aber wir ließen uns trotzdem auf diesen Handel ein.

Als nächstes waren Throat Club an der Reihe, bei denen ja Riko, der alte Subconscious-Sänger, mitmischt. Musikalisch war das was die machten überhaupt nicht meine Welt, eher Crossover mäßig und so guckte ich mir das auch nur vom Stand aus an und unterhielt mich dabei weiter mit dem Boing Sänger. Zwischendurch ging ich einmal kurz nach vorn um einen Blick auf den Bassisten zu werfen, der vom Stand aus von den Boxen verdeckt war. Was der da am Instrument veranstaltete war schon ziemlich krass, klang es jedenfalls für mich, aber ich musste schnell zum Stand zurück, um den nicht länger unbeaufsichtigt zu lassen.

Als letztes spielten Boing, die machten eine sehr abwechslungsreiche Mischung aus Crossover Punk und auch Ska. Der Sänger hatte zwei dicke Trommeln hinter sich aufgebaut, die er auch ab und zu gekonnt zum Einsatz brachte. Auch stimmlich und vor allem mimisch und abgehtechnisch wusste er genau was er tat. Das Publikum sprach er mit "Meine Damen und Herren" an und alle zwei Lieder erklärte er, dass sie Boing aus Leipzig sein - immerhin hat´s was gebracht und ich hab es mir bis zum Verfassen dieses Textes gemerkt. Auch die Titel der Stücke waren sehr geil, "Vegetables" oder "Fruits" seien hier mal beispielhaft erwähnt und dementsprechend waren auch die Ansagen zwischen den Liedern. Boing kamen bei den Leuten auf jeden Fall sehr gut an, verkauften auch ordentlich CDs und auch die Mailliste wurde ordentlich gefüllt.

Nach dem Konzert ging dann die große Verabschiedungsorgie los und Daniel kam überhaupt nicht mehr los. Es dauerte bestimmt eine Stunde bis wir wieder im duftenden Auto saßen. Da der Abend noch jung war, machten wir noch eine nahe liegende Goa-Party unsicher, bevor wir dann nach Hause fuhren.

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Pray For Nothing Records
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